„Gemeinsam passen wir die Behandlung an Ihre individuelle Situation an und suchen flexible Lösungen, um alle Chancen optimal zu nutzen."

Prof. Dr. med. Katrin van der Ven
 

Natürliche Chancen

Eine gewünschte Schwangerschaft tritt bei 80 bis 85 % der Paare innerhalb eines Jahres ein.

Bei einer 25-jährigen Frau sind die Chancen auf eine Schwangerschaft deutlich höher als bei einer 35-jährigen und nehmen bei über 40-Jährigen nochmals deutlich ab. Solange die Monatsblutungen bestehen, ist eine Schwangerschaft theoretisch aber möglich.

Auch bei Männern reduziert sich die Fertilität nach dem 40. Lebensjahr, allerdings wesentlich langsamer als bei Frauen.

Später Kinderwunsch

Viele Frauen können oder wollen ihren Kinderwunsch erst um das 40. Lebensjahr oder später verwirklichen. In diesem Alter ist die Fruchtbarkeit durch Veränderungen des Monatszyklus und der Eizellqualität deutlich eingeschränkt. Trotzdem ist eine Kinderwunschtherapie in vielen Fällen weiterhin sinnvoll und erfolgversprechend.  

Wir passen die Behandlung an Ihre individuelle Situation an und suchen flexible Lösungen, um alle Chancen optimal zu nutzen.

Eine Frau ist jeden Monat nur wenige Tage um den Eisprung herum fruchtbar. Der Eisprung findet bei einem regelmäßigen vierwöchigen Zyklus etwa am 14. Zyklustag statt. Da eine Eizelle nur wenige Stunden nach dem Eisprung befruchtet werden kann und Spermien im Körper der Frau höchstens fünf Tage überdauern können, ist eine Frau jeden Monat maximal fünf bis sechs Tage lang fruchtbar. Das optimale Zeitfenster für eine Empfängnis liegt im Intervall zwischen zwei Tagen vor dem Eisprung und dem Tag des Eisprungs selbst.

Lässt die Schwangerschaft auf sich warten, kann es unter Umständen nützlich sein, die fruchtbaren Tage abzupassen oder auch zu berechnen. Hier können sogenannte Ovulationstests hilfreich sein. Eine Messung des den Eisprung auslösenden Hormons im Urin zeigt den Eisprung an und kann so helfen, die fruchtbaren Tage besser einzugrenzen.

Falls der Monatszyklus deutlich von der Norm abweicht oder sehr schwankend ist, versagt diese Hilfsmaßnahme aber relativ häufig und es müssen andere Verfahren angewendet werden, um den Eisprung zu bestimmen. Besteht der Kinderwunsch erst seit Kurzem, ist es nicht sinnvoll, die eigene Sexualität zu sehr von den fruchtbaren Tagen dominieren zu lassen.
 

Die Eizellreserve

Die Anzahl der Eizellen ist bei der Frau von Geburt an festgelegt. Im Laufe des Lebens werden keine weiteren Eizellen nachgebildet. Auch kann die Anzahl der angelegten Eizellen in den Eierstöcken nicht beeinflusst werden. Irgendwann sind fast alle Eizellen verbraucht und die Frau kommt in die Wechseljahre. Die fruchtbare Phase endet. Im Durchschnitt beginnt diese Zeit um das 50. Lebensjahr. Bei manchen Frauen ist die Eizellreserve auch bedeutend früher erschöpft, dann spricht man von einer vorzeitigen Ovarialinsuffizienz.

Der natürliche Zyklus

Hormone, die in unterschiedlichen Gehirnstrukturen der Frau gebildet werden, bewirken, dass einmal im Monat in den Eierstöcken eine Eizelle heranreift. Unter dem Einfluss der Hormone baut sich auch die Gebärmutterschleimhaut auf.

Die erste Zyklushälfte, also die Zeit, in der die Eizelle heranreift, reicht vom 1. bis circa 14. Tag. Als 1. Zyklustag gilt der 1. Tag der Monatsblutung.

In der Zyklusmitte (14.-16. Tag) wird der Eisprung hormonell ausgelöst, sodass die reife Eizelle vom Eileiter aufgenommen werden kann und in die Gebärmutter wandert. Durch den Eisprung bildet sich der Gelbkörper im Eierstock, der durch die Produktion des Gelbkörperhormons die Schleimhaut der Gebärmutter auf eine Einnistung vorbereitet und die Schwangerschaft erhält. Hat keine Einnistung stattgefunden, bildet sich der Gelbkörper zurück und die Schleimhaut blutet ab. Der Zyklus beginnt von vorne.

Die Spermabildung

Die männlichen Samenzellen, die Spermien, werden ab der Pubertät in den Hoden des Mannes gebildet. Im Gegensatz zu den Eizellen der Frau werden die Samenzellen des Mannes immer wieder neu nachgebildet. Das Reifen der Spermien dauert in etwa 72 Tage. Die Samenbildung setzt sich das ganze Leben lang fort, kann aber durch Faktoren wie Umwelteinflüsse, Lebensstil, Krankheiten, Medikamenteneinnahme und Stress ungünstig beeinflusst oder sogar gestoppt werden. Die Fruchtbarkeit des Mannes bleibt durch die Neubildung der Samenzellen länger erhalten als die der Frau. Eine Reduzierung ungünstiger Faktoren kann die Samenqualität langfristig verbessern.